Reportage
Bewässerung Furttal ZH 04|2021

Baggern am Berg

Der Startschuss ist gefallen und am Hüttikerberg beginnen die Arbeiten am Hochspeicher für das Furttal-Projekt. Bühne frei für das Einrichten der Baustelle samt Wohncontainer, die Baggerarbeiten und das Verlegen der ersten Leitungen.

In eine Staubwolke gehüllt nähert sich ein LKW der noch jungfräulichen Baustelle. Er bringt jenen Wohncontainer, der für die nächsten zwei Wochen Schlafstätte und Büro für das MARTY-Team vor Ort sein wird. Behutsam wird er mit Kran abgeladen und mit vereinten Kräften auf die vorbereiteten Steher gesetzt. Punktlandung. Christian Lenherr, Polier und seit mittlerweile über 11 Jahren bei MARTY, weiss worauf es ankommt: «Nach einem langen Arbeitstag ist man dankbar, etwas Solides zum Ausruhen zu haben und nicht nur irgendeine windschiefe Bude.» Der wohnliche Container steht bombenfest und wird noch mit Strom aus der benachbarten Pfadi-Hütte versorgt. Einzig die fehlenden Büromöbel müssen Christian Lenherr und sein Kollege Martin Scherrer noch zusammenbauen.

Fingerspitzengefühl und Geschick beweist Martin Scherrer auch in den Tagen danach auf der Baustelle: Der 35-jährige Baggerfahrer hat den gesamten Aushub für den Hochspeicher samt Zu- und Ableitungen feinsäuberlich fertiggestellt. Streng nach dem genehmigten Bauplan. Projektleiter Philipp Heeb faltet den Plan auf und deutet auf eine farbig markierte Stelle: «Auf diese Eiche hier müssen wir besonders aufpassen. Und für die Magerwiese haben wir die strikte Auflage, möglichst wenig Bodenverletzungen zu verursachen und die bearbeiteten Flächen danach wieder zu begrünen. Die Wasserleitung vom Hochspeicher weg graben wir ohnehin grossteils entlang von bereits bestehenden Kieswegen.» Die besondere Vorsicht der Natur gegenüber beweist auch eine andere Tatsache: Das Bauprojekt wird über seine gesamte Dauer von einem Bodenkundler begleitet.

Der Bagger hat Pause und die Baustelle wird exakt vermessen, um die ersten Leitungsrohre in Position zu bringen. Mitten unter dem orangen MARTY-Bautrupp leuchtet auch ein weisser Helm aus der erdigen Grube: Michael Hagenbach, Projektleiter bei der mit MARTY kooperierenden Firma Holinger, und Mann der ersten Stunde. «Ich war schon bei den Verhandlungen mit den einzelnen Grundbesitzern und Parteien dabei, die vom Leitungsbau betroffen sind. Und danach bei der Eingabe und der anschliessenden Ausführungsplanung», erzählt der Umwelt-Ingenieur mit gewissem Stolz. Die Grössenordnung des Projekts ist auch für ihn eine nicht alltägliche Herausforderung. Das Teamwork mit MARTY weniger. Daran schätzt Michael Hagenbach nämlich zwei Dinge besonders: «Die unkomplizierte und pragmatische Zusammenarbeit mit einem jungen, dynamischen Team und die stets guten Leuten vor Ort auf den Baustellen.»

Der Arbeitstag neigt sich langsam dem Ende zu. Vor der graubraunen, staubigen Kulisse wird der abgelaufene Tag nochmals ausführlich besprochen und die Instruktionen für den Leitungsbau der nächsten Tage gegeben. Philipp Heeb und sein Team sind zufrieden, der Zeitplan stimmt. «Wir sollten unsere Arbeiten am Hochspeicher innerhalb von zwei Wochen erledigt haben», ist der Projektleiter überzeugt. «Den eigentlichen Hochspeicher und die damit zusammenhängenden Betonier-Arbeiten erledigt danach die Firma System Wolf für uns.» Für MARTY wartet dann allerdings bereits der nächste Bauabschnitt und damit die nächste Herausforderung: der Leitungsbau durch besonders steiles, felsiges Gelände im Wald.

Zum Projekt

Bewässerung Furttal ZH

Auftraggeber: Bewässerungsgenossenschaft Furttal BGF (rund 25 Gemüsebauer)
Totalunternehmer (TU): MARTY Gruppe
Ort: Kanton Zürich (sowie kleines Gebiet im angrenzenden Kanton Aargau)
Ziel: langfristige Sicherung der Bewässerung in einem landwirtschaftlich wichtigen Anbaugebiet

  • 12,7 Kilometer Leitungsbau durch 8 Gemeinden – quer durch Wald- und Wohngebiete
  • Errichtung eines Hochspeichers (500 m3 Fassungsvermögen) am Hüttikerberg sowie einer Wasserfassung und eines Pumpwerks (Leistung 109 l/s) an der Limmat
  • Montage von rund 50 neuen Hydranten
  • neben klassischen Pflüg- und Fräsarbeiten auch 24 horizontale, bis zu 300 Meter lange Spülbohrungen vorgesehen
  • geplante Fertigstellung: Frühjahr 2022

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