Reportage
Bewässerung Furttal ZH 03|2021

Spatenstich mit Specht

Kaum hatte der Winter seine langen Krallen eingefahren, fuhr MARTY seine Baumaschinen aus. Im März erfolgte endlich der Spatenstich für den ersten Abschnitt des Furttal-Projektes: die Errichtung des Hochspeichers am Hüttikerberg oberhalb der Limmat.

Plötzlich war er da. Der Frühling mit strahlend blauem Himmel, warmen Temperaturen und fröhlichem Vogelgezwitscher. Das schöne Wetter überstrahlt an diesem Nachmittag das Naherholungsgebiet oberhalb der Limmat am Hüttikerberg. Und inmitten von lufthungrigen Wanderern, Reitern und Bikern hört man auch einen Specht laut und energisch an seiner Bruthöhle bauen.

Der in der Sonne weithin leuchtende Maschinenpark von MARTY zeigt, dass sich auch andere Baumeister hier an diesem idyllischen Fleck eingefunden haben und in den Startlöchern für den lang ersehnten Spatenstich des Furttal-Projektes scharren. «Für Grabungen ist das Wetter einfach entscheidend. Lange, feuchte Perioden sind Gift, aber ist es warm und trocken, können die Flächen gut bearbeitet werden», begrüsst Projektleiter Philipp Heeb gut gelaunt den freundlichen Tag. Der Startschuss für ein Projekt, das allein von seiner Dimension beeindruckend ist: Vor dem MARTY-Team stehen in den nächsten Monaten insgesamt 12,7 Kilometer Leitungsbau quer durch 7 Gemeinden und quer durch die verschiedensten Gebiete. Von schützenswerten Magerwiesen über steile, mitunter auch felsige Waldpassagen und Weingärten bis zu bebauten Gebieten mit Häusern, Strassen und SBB-Gleisen. Und dazu kommen noch die Wasserfassung samt Pumpwerk an der Limmat sowie ein Hochspeicher. Und genau der soll am heutigen, ersten Bauabschnitt in Angriff genommen werden.

«Für uns Landwirte war es wichtig, dass es nur einen Totalunternehmer gibt, der alles aus einer Hand liefern kann.»

Ueli Forster, Präsident der BGF Genossenschaft

In der kühlen Pfadi-Hütte wird mittlerweile ein fabriksneu glänzender Hydrant fachmännisch und interessiert unter die Lupe genommen. Etwa 50 dieser Wasserspender mit einer Durchflussgeschwindigkeit von rund 12 Liter pro Sekunde werden auf den landwirtschaftlichen Böden aufgestellt. Jeder mit eigener Wasseruhr und einige mit Doppelfunktion, um auch zur Entnahme von Löschwasser verwendet werden zu können. Philipp Heeb erklärt die spätere Funktionsweise: «Jeder Landwirt bekommt einen zeitlichen Slot für seine Entnahme. Der Hochspeicher hier oben ist mit 500 m3 Fassungsvermögen so dimensioniert, dass er die Bewässerung der Landwirtschaftsflächen für knapp 1,5 Stunden sicherstellt.»

«Für Grabungen ist das Wetter einfach entscheidend. Lange, feuchte Perioden sind Gift, aber ist es warm und trocken, können die Flächen gut …

Philipp Heeb, Projektleiter

Der Nachmittag ist angebrochen, auf den Spatenstich wurde kurz und coronagerecht angestossen und der Baustart unter allen Anwesenden mit einem «Du» besiegelt. Polier Christian Lenherr und Maschinist Martin Scherrer gehören bei diesem Projekt zur Stamm-Mannschaft von MARTY und werden für die nächsten Monate vor Ort auf der Baustelle sein. Obwohl beide ruhig an einem Tisch sitzen, sieht man ihnen die Ungeduld förmlich an, endlich mit den Grabungsarbeiten beginnen zu wollen. Im nahen Wald klopft in die Stille hinein plötzlich ein Specht. «Den hört man hier oft», stellt Christian Lenherr fest. Fast so, als ob ein erfahrener Baumeister den anderen dazu ermuntert, endlich loszulegen.

Zum Projekt

Bewässerung Furttal ZH

Auftraggeber: Bewässerungsgenossenschaft Furttal BGF (rund 25 Gemüsebauer)
Totalunternehmer (TU): MARTY Gruppe
Ort: Kanton Zürich (sowie kleines Gebiet im angrenzenden Kanton Aargau)
Ziel: langfristige Sicherung der Bewässerung in einem landwirtschaftlich wichtigen Anbaugebiet

  • 12,7 Kilometer Leitungsbau durch 8 Gemeinden – quer durch Wald- und Wohngebiete
  • Errichtung eines Hochspeichers (500 m3 Fassungsvermögen) am Hüttikerberg sowie einer Wasserfassung und eines Pumpwerks (Leistung 109 l/s) an der Limmat
  • Montage von rund 50 neuen Hydranten
  • neben klassischen Pflüg- und Fräsarbeiten auch 24 horizontale, bis zu 300 Meter lange Spülbohrungen vorgesehen
  • geplante Fertigstellung: Frühjahr 2022

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